Lara Siemer gewinnt DM-Silber im Siebenkampf
Die Siebenkämpferin steigerte in Dresden hierbei ihre Bestleistung deutlich. Konstanze Klosterhalfen sorgte für die zweite Medaille am Freitag.
Die Deutschen Leichtathletikmeisterschaften wurden am Donnerstag als Teil der vielseitigen "Finals" mit den beiden Mehrkämpfen im Dresdener Heinz-Steyer-Stadion eröffnet. Ein Novum: Erstmals wurden die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften nicht separat, sondern im Rahmen der Einzelmeisterschaften ausgetragen. Am Freitag folgten mit den 5.000m Läufen die ersten Einzelentscheidungen.
Siebenkämpferin Lara Siemer steigerte in diesem Jahr bereits ihre persönliche Bestleistung auf 5.683 Punkte und reiste als Zweite der Meldeliste nach Dresden. Die erneute Verbesserung ihrer Bestleistung und eine Medaille waren im Fokus der 22-jährigen. Mit einer Zeit von 14,30sek über die 100m Hürden startete sie solide in den ersten Wettkampftag. Es folgte eine Saisonbestleistung im Hochsprung (1,65m) und 13,25m mit der Kugel. In 24,49sek und mit einer weiteren Saisonbestleistung über die 200m rundete sie einen erfolgreichen ersten Tag ab. Auch der zweite Wettkampftag verlief für die Athletin von Jörg Roos vielversprechend. Mit 5,89m im Weitsprung kam sie bis auf wenige Zentimeter an ihre persönliche Bestweite (5,96m) heran. Im Speerwurf setzte sie gleich im ersten Versuch ein Ausrufezeichen: 47,49m bedeuteten eine neue persönliche Bestleistung und zugleich die zweitbeste Weite im gesamten Feld. Über die abschließenden 800m lief sie 2:20,52 Min und brachte ihren Siebenkampf mit persönlicher Bestleistung von 5.853 Punkten zu Ende. Hiermit gewann sie die Silbermedaille.
Beim DLV-Interview resümierte sie: "Am Anfang hatte ich ein paar Bedenken, ob an einem Donnerstag und Freitag genug Zuschauer da sind. Aber die Kulisse hier ist extrem cool und die Zuschauer waren da und haben gut angefeuert. Es hat extrem viel Spaß gemacht und ich war noch nie so nervös vor jeder einzelnen Disziplin. Weil es ja noch einmal etwas anderes ist mit Callroom und dann erst auf den Platz. Mit dem Ergebnis bin ich total zufrieden. Das sind 200 Punkte PB. Ich weiß, dass ich in manchen Disziplinen noch mehr kann, aber ich habe am Anfang auch nicht damit gerechnet, dass ich bei so einem Wert am Ende herauskomme. Deswegen bin ich sehr zufrieden. Jetzt geht es erstmal in den Urlaub und dann schauen wir mal, ob Richtung September noch was kommt."
Am frühen Freitagabend sorgte Konstanze Klosterhalfen für die zweite TSV-Medaille. Die vielfache Deutsche Meisterin und Rekordhalterin auf mehreren Distanzen trat erstmals seit sechs Jahren wieder bei einer Freiluft-DM an. Über die 5.000m war sie trotz zuletzt durchwachsener Bahnleistungen, unter anderem durch krankheitsbedingte Unterbrechungen, wieder am Start. Nach einem mutigen Rennen musste sie erst auf der Schlussrunde die Spitze abgeben und sicherte sich mit 15:36,77 Min die Bronzemedaille.
Beim DLV-Interview erklärte sie: "Zufrieden kann ich für mich persönlich nicht sein. Ich glaube, dass ich in der Gesamtsituation das Beste draus gemacht habe. Das war meine einzige Chance, wenigstens ein hartes Rennen zu machen. Ich denke, das habe ich gemacht. Irgendwas stimmt noch nicht so ganz. Ich weiß, dass ich fit bin und dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich habe auch mal nachgeschaut - es ist sechs Jahre her, dass ich bei den Deutschen gestartet bin, was Wahnsinn ist. Deswegen bin ich happy, hier zu sein. Es war wichtig, mich hier heute zu zeigen. Die letzten Wochen waren nicht ganz so einfach. Nach meinem sehr guten Einstieg auf der Straße war ich sehr motiviert und hatte mich auf die Wettkämpfe gefreut, doch auf der Bahn hat es noch nicht so richtig Klick gemacht und ich war dann auch sehr doll krank und konnte zehn Tage nichts machen. Das hängt natürlich auch noch drin. Aber ich habe jetzt wieder ein super Set-Up, bin happy und liebe das Training. Ich werde jetzt mit meinem Coach sprechen, wie wir weiter machen - aber ich bin noch nicht fertig auf der Bahn."
Ebenfalls einen starken Wettkampf legte Zehnkämpfer Bastian Piwonski hin. Mit vielen persönlichen Bestleistungen schraubte er seine Zehnkampfbestleistung auf 6.872 Punkte und wurde überraschend Achter. Jonathan Dahlke landete über die 5.000m mit neuer Saisonbestzeit von 13:58,07 Min ebenfalls auf Rang acht.