
Zehn Medaillen bei den Deutschen U23 Meisterschaften
Am Ende der zwei Meisterschaftstage stand eine Bilanz von 5x Gold, 3x Silber und 2x Bronze zu Buche. Sprinter Simon Wulff ragte unter anderem mit gleich drei Medaillen heraus.
Nach zwei Tagen im Göttinger Jahnstadion kann der TSV auf eine insgesamt erfolgreiche U23-DM zurückblicken. Souveräne Auftritte, einige vierte Plätze, sowie unerwartete Leistungen und Medaillen prägten das Meisterschaftswochenende aus TSV-Sicht. Auch für die anstehende U23-EM können einige unserer Athlet*innen planen.
Wulff holt drei Medaillen - Hoven gewinnt Silber
Simon Wulff reiste bereits als Medaillenkandidat über die 100 Meter, 200 Meter und mit der Staffel an. Am Samstag lag der Fokus auf den 100 Metern. Simon war mit seiner Zeit aus dem April (10,23sek) als jahresschnellster vor dem Mannheimer Felix Frühn gemeldet. Zwischen diesen beiden Athleten sollte es sich im Finale am Ende auch entscheiden. Bei -1,1 m/s Gegenwind kam Simon mit einer Zeit von 10,41sek knapp hinter Frühn (10,38sek) ins Ziel und holte somit Silber. Mit Eddie Reddemann (10,67sek) und Maurice Grahl (10,68sek) standen weitere TSV-Sprinter im Finale. Sie landeten auf Rang sechs und sieben.
Alle drei Athleten waren am Sonntag zusammen mit U20-Sprinter Lennart Hartenberg auch für die 4x100 Meter Staffel eingeplant, welche in dieser Saison bereits den Deutschen U23 Rekord brechen konnte. Eddie Reddemann musste jedoch kurzfristig auf einen Start verzichten, laut Trainer Jannik Engel "eine reine Vorsichtsmaßnahme". Somit sprang der junge Kristoffer Hildebrand (U18) ein und lieferte auf Position drei ein gutes Rennen. Mit einem guten Vorsprung stoppte die Uhr nach 40,08sek im zweiten Zeitlauf. Da der Hamburger SV als Sieger des ersten Zeitlaufes nach 40,25sek ins Ziel kam, bedeutete die Zeit die nächste Goldmedaille für den TSV.
Auch über die 200 Meter ging Simon als jahresschnellster an den Start. Nach einem souveränen Vorlaufsieg (21,04sek), folgten im Finale 21,18sek und die Goldmedaille für den groß gewachsenen Athleten, der in Leverkusen von Jannik Engel betreut wird. Eddie und Maurice verzichteten auf ihren Start über die 200 Meter. Für Simon war es schließlich ein sehr rundes Wochenende, welches mehrere Einsätze bei der U23-EM versprechen lässt. Auch Eddie Reddemann wird wohl mit einem Einsatz in der Staffel planen können.
Ebenfalls stark präsentierte sich 400m-Spezialistin Annkathrin Hoven. Die Athletin von Jannik Engel rannte mit 54,64sek bereits souverän zum Halbfinalsieg und sicherte sich somit ein Finalticket. Auch Tessa Srumf schaffte es mit neuer Saisonbestleistung von 55,34sek ins Finale. Hier ging es für Annkathrin um eine Top-3-Platzierung. Mit einer neuen Saisonbestleistung von 53,70sek kam Annkathrin als Zweite ins Ziel und gewann somit Silber. Tessa wurde mit 55,52sek Achte.
Doppelsieg für Schuster und Meier - Ediger und Giese überraschen
Über die 100 Meter Hürden der weiblichen U23 ging es für unsere jahresschnellste Franziska Schuster im Vorfeld um eine Medaille und die U23-EM Norm von 13,40sek. Marlene Meier wurde durch bisher lediglich ein absolviertes Rennen (14,16sek) als "Wundertüte" betitelt. Im vierten Vorlauf bewiesen beide Hürdensprinterinnen jedoch schon ihre Klasse. Marlene kam in starken 13,42sek vor Franzi (13,44sek) ins Ziel. Bereits hier waren beide nah an der geforderten U23-EM Norm dran und gingen mit den schnellsten Zeiten der Vorläufe favorisiert ins Finale. Hier fand Franzi im Laufe des Rennens in einen sehr guten Rhythmus und kam mit einer neuen Bestzeit von 13,31sek als Erste ins Ziel. Marlene folgte in erneut starken 13,42sek und holte hiermit Silber. Trotz des knappen Verpassens der U23-EM Norm ist der Auftritt von Marlene im erst zweiten und dritten Rennen der Saison sehr hoch einzustufen. Franzi kann mit der EM planen und sprach von einem "sehr guten Wochenende", an dem sie "alle Ziele erfüllen konnte".
In zwei technischen Disziplinen wurden Medaillen gewonnen, mit denen im Vorfeld wohl keiner gerechnet hätte. Im männlichen Hochsprung reiste Tom Ediger als Achter der Meldeliste mit einer Saisonbestleistung von 2,06m an. Nach wiederkehrenden Sprunggelenksproblemen waren die letzten zwei Vorbereitungswochen auf die U23-DM nicht optimal. Bei windigen Bedingungen steigerte Tom Im Laufe des Wettkampfes seine Saisonbestleistung auf 2,08m und war bei den folgenden 2,12m nur noch mit Finn Schmitz vom DjK VFL Willich im Wettbewerb. Unter anderem die drei favorisierten Athleten, die in dieser Saison 2,14m sprangen, waren bereits raus. Die 2,12m blieben bei beiden Athleten nicht mehr liegen. Durch die gleiche Anzahl an Fehlversuchen wurde es ein geteilter Deutscher Meistertitel. Trainer Hans-Jörg Thomaskamp zeigte sich sehr zufrieden und sprach von " einem sensationellen Sieg und einer großen Überraschung".
Stabhochspringerin Laura Giese, die in dieser Saison bisher 3,92m sprang und somit als Siebte der Meldeliste anreiste, gelang ein ähnlicher Coup. Für die Stabhochspringerinnen kam der böige Wind von der Seite. Hiermit herrschten sehr schwierige Bedingungen für die neun Athletinnen. Nach einem souveränen Einstieg über die 3,80m, überquerte Laura im zweiten Versuch auch 3,90m und kam hiermit nah an ihre Saisonbestleistung heran. Die folgenden 4,00m blieben lediglich bei Luisa-Sophie Peck vom 1. LAV Rostock liegen. Durch die geringe Anzahl an Fehlversuchen landete Laura zusammen mit Janne Ohrt vom MTV Lübeck auf dem Silberrang. Auch diese Medaille bahnte sich im Vorfeld nicht an, Trainerin Christine Adams ordnete den Erfolg "bei stürmischem Seitenwind als ziemlich sensationell" ein.
Dehning wird Favoritenrolle gerecht - Bronze für Drees und Winkelvoss
Ein junger Athlet wollte im Speerwurf seiner Favoritenrolle gerecht werden. Und das, obwohl er noch in der U20 startberechtigt ist. Max Dehning stand im Vorfeld mit seiner Saisonbestleistung von 77,20m mit knapp dreieinhalb Metern Vorsprung an erster Stelle der Meldeliste. Bereits im ersten Wurf stellte er die Weichen für eine Medaille und kam auf 73,82m. Im vierten Durchfang verbesserte sich der Athlet von Matthias Rau noch auf 74,62m. Weiter sollte es in diesem Wettbewerb nicht mehr gehen. Trotz der Goldmedaille in der U23 zeigte sich Max mit der Weite und einigen technischen Aspekten nicht ganz zufrieden. Neben der Deutschen Meisterschaft in Kassel am kommenden Wochenende, steht für den jungen Werfer mit der U20-EM, die im August in Jerusalem stattfindet, ein weiteres Saisonhighlight an.
Über die 5.000m der weiblichen U23 folgte eine weitere sensationelle Medaille. Annasophie Drees, die mit ihrer Bestleistung von 16:48,34 Min auf Rang sechs der Meldeliste stand, zeigte über die gesamte Dauer ein sehr starkes Rennen. Um satte 30 Sekunden konnte sie schließlich ihre persönliche Bestleistung steigern und landete mit einer Zeit von 16:17,58 Min auf dem Bronzerang. Laut Trainer Tobias Kofferschläger ebenfalls "eine kleine Sensation und verrückte Leistung".
Die zweite Bronzemedaille wurde im männlichen Hammerwurf gewonnen. Raphael Winkelvoss, der mit 61,90m als Fünfter anreiste, steigerte seine Saisonbestleistung im letzten Versuch auf gute 63,38m und sicherte sich hiermit einen starken dritten Platz.
Neben den zehn Medaillen standen zudem vier vierte Plätze zu Buche. Diese gingen an Tom Klose (1.500m), Constantin Carls (5.000m), Luke Zenker (Stabhochsprung) und Magnus Többen (Diskuswurf).