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Koko Klosterhalfen: „Sebastian sehr dankbar“

Konstanze Klosterhalfen hat am Samstag bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig einmal mehr ihre beeindruckende Form unter Beweis gestellt. Über 3.000 Meter steigerte sie ihren deutschen Hallenrekord um fast vier Sekunden auf 8:32,47 Minuten. Damit setzte sich die 22-Jährige an die Spitze der Welt-Jahresbestenliste.

 


Auch bei ihrem fünften Rennen in diesem Jahr war Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) eine Klasse für sich und den Mitbewerberinnen überlegen. Den Titel der Deutschen Hallen-Meisterin verteidigte sie über 3.000 Meter souverän, auch wenn die Renntaktik komplett anders war als vor Jahresfrist. Damals stürmte sie im Alleingang vorne weg und steigerte den deutschen Hallenrekord auf 8:36,01 Minuten. Jetzt machte sie erst in der Schlussphase ernst.

Nach 2.400 Metern im Windschatten von Alina Reh (SSV Ulm) ergriff Konstanze Klosterhalfen drei Runden vor dem Ende die Initiative, beschleunigte und zog ihren Schritt. Den Schlusskilometer durcheilte sie in 2:42 Minuten. Die vorletzte Runde in 30,2 und die letzte Runde in 30,9 Sekunden – Zeichen, dass im Training verstärkt am knallharten Finish gearbeitet wird.

„Ziel war, die letzten beiden Runden schnell zu laufen. Vorher sollte ich im Feld bleiben. Ich bin Alina Reh superdankbar, eine bessere Tempomacherin kann man nicht finden“, kommentierte die fast 22-Jährige, die seit Mitte November in den USA lebt. Über ihren Ausrüster Nike hatte sie die Möglichkeit bekommen, in Portland im US-Bundesstaat Oregon zu trainieren. Am Firmensitz ihres Ausrüsters nutze sie die Voraussetzungen und Möglichkeiten, die das Unternehmen ausschließlich absoluten Weltklasse-Athleten biete, hieß es damals von Seiten des Managements der Athletin.

Stetig mit der Heimat in Kontakt

„In den USA ist es cool, wir haben ein super Team und ganz tolle Bedingungen. Ich bin dankbar, dass ich da mit trainieren darf. Das ganze Umfeld ist klasse, die Atmosphäre unbeschreiblich“, berichtet Konstanze Klosterhalfen. „Ich lebe in einem Appartement. Das Training ist anders aufgebaut als ich es bisher in Deutschland kannte, die Tempoeinheiten sind intensiver“, beschreibt sie die Bedingungen in ihrer zehnköpfigen Trainingsgruppe.

Nach wie vor pflege sie engen Kontakt in die Heimat, insbesondere zu Bundestrainer Sebastian Weiß, der sie jahrelang auch als Heimtrainer betreut hatte. „Ich bin Sebastian sehr dankbar. Er hat mich zu dem Menschen geformt, der ich jetzt bin“, sagt die Extraklasse-Läuferin. „Ich stehe regelmäßig in Kontakt mit ihm. Er erkundigt sich oft, wie es mir geht. Nach den Wettkämpfen tauschen wir uns aus. Es ist auch schön, dass ich jetzt wieder in meiner alten Gruppe trainieren kann“, sagte Konstanze Klosterhalfen, die erst nach der Hallen-EM zurück in die Staaten fliegt.

„Ich möchte mich weiterentwickeln und bis ganz in die Weltspitze. Deshalb musste ich keine Sekunde nachdenken, als das Angebot kam in den USA zu trainieren“, begründet Konstanze Klosterhalfen die Verlagerung ihres Lebensmittelpunktes. Unmittelbar nach ihrer deutschen Hallen-Bestzeit und der mit 4:19,98 Minuten viertschnellsten Meilenzeit der Geschichte war Konstanze Klosterhalfen Anfang der Woche von New York zurück ins heimische Königswinter gekommen.

Mitte Januar war die deutsche 3.000-Meter-Rekordlerin in Seattle im Bundesstaat Washington mit zwei Siegen binnen einer Stunde ins WM-Jahr gestartet, hatte sich zunächst über 1.000 Meter (2:43,07 min) und dann auch noch über eine Meile (4:29,06 min) lockeren Fußes durchgesetzt. Zwei Wochen später gewann sie in Boston zum Auftakt der sechsteiligen Hallenserie des Weltverbandes IAAF über 5.000 Meter in 15:15,80 Minuten mit großem Vorsprung.

Harald Koken

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