Max Dehning gewinnt Silber bei der U20-EM
In Jerusalem steigerte der noch 18-jährige Speerwerfer seine Saisonbestleistung und holte Silber. Auch Hendrik Müller und Emie Lotta Berger starteten in den jeweiligen Finals.
Die U20-EM in Jerusalem verlief für das deutsche Team mit 23 gewonnenen Medaillen insgesamt sehr erfolgreich. Am Ende stand das Team im Nationen-Ranking klar auf Platz eins. Mit dazu beigetragen hat unser TSV-Athlet Max Dehning, der im vergangenen Jahr bereits U20-Vize-Weltmeister wurde.
Der Athlet von Matthias Rau überstand am Montag die Qualifikation mit der besten Weite von 73,05m souverän und untermauerte hiermit bereits seine Medaillenambitionen. Im Finale sollte es am Mittwoch zum Duell mit dem U20-Europarekordler György Herczeg aus Ungarn kommen, der eine Bestweite von knapp 85 Metern vorzuweisen hat. Der erste Versuch von Max landete bei soliden 73,62m. Bereits diese Weite hätte am Ende zur Silbermedaille gereicht. Der Ungar Herczeg steigerte sich im dritten Versuch auf starke 79,45m und verzichtete auf die kommenden Versuche. Max kam im vierten Versuch mit sehr guten 78,07m nochmals an den Favoriten heran und verbesserte hiermit seine Saisonbestleistung. In den letzten zwei Versuchen riskierte er nochmal alles - diese waren aber ungültig. Die Form und die Silbermedaille kamen nach einer bisher schwierigen Saison zum richtigen Zeitpunkt. Max ordnete den Erfolg wie folgt ein: "Ellbogenverletzung am Anfang der Saison, Pfeiffersches Drüsenfieber; ich habe so ziemlich alles durch. Deswegen bin ich sehr froh, dass ich mich mit dem zweiten Platz belohnen konnte. Ich habe sehr schwer in die Saison reingefunden und, dass es jetzt beim Höhepunkt mit der Jahresbestleistung klappt, ist umso besser."
Auch Stabhochspringer Hendrik Müller überstand die Qualifikationsrunde am Montag. 5,05m übersprang er im zweiten Versuch, 5,15m blieben nicht mehr liegen. Bereits im Anschluss der Qualifikation sprach er von "sehr unnötigen Fehlversuchen". Ins Finale zog er als einziger Deutscher somit eher als Underdog ein. Auch hier fand er nicht den besten Einstieg in den Wettkampf. 4,95m und 5,10m blieben erst im zweiten Versuch liegen. Für die folgenden 5,20m brauchte Hendrik den dritten Versuch und konnte durch einen gültigen Sprung die Medaillenhoffnungen aufrechterhalten. 5,30m waren an diesem Tag für den Schützling von Marvin Klaassen zu hoch. Somit landete er auf Rang sieben. 5,30m reichten im Finale zu Bronze. Silber und Gold wurden mit 5,40m vergeben. Höhen, die der 18-jährige in diesem Jahr bereits angeboten hat (PB: 5,50m), dann jedoch mitten in der Saison durch eine Windpockenerkrankung zwei Trainingswochen verlor. Das Erreichen des Finals war somit ein guter Schritt, den verpassten Medaillenchancen trauerte er dennoch nach: "Ich glaube, die 5,30 oder 5,40 Meter wären drin gewesen, wenn ich ein bisschen fehlerfreier gesprungen wäre. Am Ende waren einfach die Beine tot".
Auch Emie Lotta Berger, die sogar noch in der U18 startberechtigt ist, schaffte es über die 1.500 Meter ins Finale. In ihrem Vorlauf wurde sie nach einem taktisch geprägten Rennen in 4:29,18 MIn Dritte und sicherte sich somit das große Q für das Finale. Hier kam sie nach ihrem bekanntlich starken Schlussspurt nach 4:21,72 Min ins Ziel und wurde Achte. Die Fünftplatzierte war lediglich eine knappe Sekunde entfernt. Emie fasste zusammen: "Ich bin einigermaßen zufrieden. Wenn man bedenkt, dass ich das erste Jahr gegen die U20 laufe, ist es eine solide Leistung. Zu 70 Prozent war es ein mentaler Kampf, es lag nicht an den Beinen. Ich hatte schon echt Respekt vor der Konkurrenz und das hat mich im Laufen ein bisschen mürbe gemacht."
400 Meter Spezialistin Anna Lena Schüller wurde nach ihrem starken fünften Platz bei der U20-DM in Rostock für die 4x400m Staffel nominiert. In Jerusalem kam sie im Vorlauf auf Position zwei zum Einsatz und legte mit 53,81sek die schnellste Split-Zeit des Teams hin. Insgesamt stand die zweitschnellste Zeit der Vorläufe (3:37,42 Min) und somit das große Q für das Finale zu Buche. Im Finale war die 18-jährige als erste Ersatzläuferin eingeplant und kam demnach nicht zum Einsatz. Das Team sicherte sich hier den vierten Platz. Anna Lena zeigte sich mit ihrer Performance im Vorlauf zufrieden und sprach insgesamt von einer "sehr starken Erfahrung".