
Sophie Weißenberg Siebte bei der WM
An den ersten beiden Tagen der Leichtathletik-WM in Budapest konnte unsere Siebenkämpferin einen starken Mehrkampf abliefern. Mit neuer Bestleistung schaffte sie es in die Top-8.
Nach den Absagen von Bo Kanda Lita Baehre, Lea Meyer und Konstanze Klosterhalfen, reiste in Person von Sophie Weißenberg lediglich eine der vier nominierten TSV-Athlet*innen nach Budapest. Nach bereits zwei guten Siebenkämpfen im Jahr 2023 (Götzis + Ratingen), wollte die 25-jährige sich nun erneut auf der großen internationalen Bühne mit der Weltkonkurrenz messen. Nach einem unglücklichen Jahr 2022, in dem sie bei der WM und EM die Siebenkämpfe abbrechen musste, war nach guter Trainingsvorbereitung alles für zwei erfolgreiche Mehrkampftage in Budapest angerichtet.
Der erste Tag begann witterungsbedingt mit einer Stunde Verspätung. Sophie ließ sich hiervon nicht beeindrucken. Über die 100 Meter Hürden kam sie mit einer Zeit von 13,58sek nah an ihre persönliche Bestleistung heran (13,46sek). Im Hochsprung sollte dann das erste Ausrufezeichen folgen. Nachdem sie dieses Jahr in Götzis mit 1,83m bereits die zweithöchste Höhe ihrer Karriere überqueren konnte, folgte in Budapest eine neue persönliche Bestleistung. Starke 1,86m standen am Ende zu Buche, die beste Höhe der Konkurrenz in Budapest. Hiermit konnte Sophie ihre fünf Jahre alte Bestmarke (1,85m) steigern. Im Kugelstoßen folgte eine Zitterpartie. Nach einem ungültigen ersten Versuch, blieb sie im zweiten Stoß mit 12,81m deutlich unter Wert. Im dritten Versuch bewies die Athletin von Jörg Roos Nervenstärke und wuchtete die 4 Kg schwere Kugel auf eine neue Saisonbestweite von 13,97m. Die abschließenden 200 Meter rannte sie mit 23,88sek im Soll und konnte hiermit den ersten Siebenkampftag als Fünfte des Gesamtklassements und mit Kurs auf eine neue Bestleistung beenden.
Der zweite Tag startete für Sophie nicht ganz, wie gewollt. In ihrer eigentlichen Paradedisziplin, dem Weitsprung, kam sie am Ende auf 6,10m und verlor hiermit wichtige Punkte. In Ratingen konnte sie in dieser Saison bereits 6,31m springen. Im Speerwurf sollte es dann wieder besser laufen. Mit geworfenen 48,51m kam sie nah an ihre vier Jahre alte Bestmarke (48,83m) heran. Vor dem abschließenden 800 Meter Lauf lag Sophie dann auf einem starken vierten Platz. Aufgrund der engen Punktelage, sowie der Bestzeiten der Konkurrentinnen war abzusehen, dass es schwierig wird, den vierten Platz zu verteidigen. Mit einer Zeit von 2:18,03 Min lief Sophie die zweitschnellste Zeit ihrer Karriere. Am Ende stand eine neue persönliche Siebenkampf-Bestleistung von 6438 Punkten zu Buche. Diese Punktzahl reichte für einen starken siebten Platz im Gesamtklassement. Lediglich 63 Punkte fehlten zum Bronzerang, was auf die Leistungsdichte des Feldes hinwies.
Anschließend zeigte Sophie sich mit den zwei Mehrkampftagen zufrieden: "Der Stolz überwiegt! Ein bisschen enttäuscht bin ich, dass es nicht mit der Olympia-Norm (6.480 Punkte) geklappt hat, das wäre geil gewesen. Aber wenn mir vorher jemand gesagt hätte, dass ich bei einer WM Siebte werde, dann hätte ich das sofort genommen. Besonders nach Eugene im letzten Jahr, das war extrem hart. Ich bin zufrieden und nehme Rückenwind mit ins nächste Jahr. Ich weiß, dass ich noch viel liegengelassen habe. Über 200 Meter, über die Hürden, im Weitsprung, da ist fast überall noch Potenzial und ich freue mich, das noch ausschöpfen zu können. Vor den 800 Metern will man nicht bei uns im Restroom sein, das wird auch nicht besser, sondern jedes Mal schlimmer. Die Zeiten vorne sind der Wahnsinn, davor habe ich höchsten Respekt. Im Weitsprung waren bei mir heute Morgen einfach die Beine müde. Wir waren spät im Bett, um 7:00 Uhr hat der Wecker geklingelt und wir waren vorher schon wach. Ich habe versucht mich zu pushen, aber schon bei der Anlaufkontrolle habe ich gemerkt, dass die Beine nicht das machen, was ich wollte. Da waren die 6,10 Meter von uns Schadensbegrenzung. Man hat gesehen, dass sich auch die anderen schwergetan haben."